„Das erste Haus baust Du für Deinen Feind, das zweite für Deinen Freund und das dritte für Dich selbst.“ So beschreibt Konfuzius die Sache mit dem Hausbau. Damit Du nicht drei Häuser bauen musst, um Dich wohl zu fühlen, haben wir von Livv.at die wichtigsten Schritte für Dich zusammengestellt – vom Abschluss einer Risikolebensversicherung und anderer Versicherungen für den Hausbau bis hin zu möglichen Förderungen in Österreich!
Was kommt beim Hausbau auf Dich zu?
Erstmal solltest Du darauf eingestellt sein, dass Du viele Entscheidungen treffen musst! Du kannst Dir beim Hausbau zwar genau Dein Traumhaus mit allen Extras bauen, musst aber dementsprechend viel Zeit in die Planung investieren – anders als beim Kauf eines schlüsselfertigen Hauses. Wer sein Bauprojekt jedoch wohlüberlegt angeht, erhöht die Chancen, dass der Traum vom Haus nicht zum Alptraum wird.
Wir von Livv.at haben hier für alle Häuslebauer unter euch einen Ratgeber mit Tipps, Infos und Tücken rund um das Thema Hausbau zusammengestellt. So könnt ihr euch speziell über die ersten Schritte wie Planung, Grundkauf und auch über die oft vergessenen Nebenkosten beim Hausbau informieren!
Wie viel kostet ein Baugrund in Österreich?
Das kommt auf das Bundesland und die Lage dort an. In Österreich herrscht bezüglich der Quadratmeterpreise für Baugrund ein Ost-West-Gefälle. Eine Ausnahme ist Wien, wo man mit Abstand am meisten pro Quadratmeter hinlegen muss.
In der Regel kosten freistehende, also rundherum unverbaute Baugründe, mehr als jene mit angrenzenden Nachbargebäuden. Achtung bei Baugründen, die noch nicht erschlossen sind: Hier sparst Du ziemlich sicher am falschen Ende, denn obwohl die Preise bei solchen Gründen durchschnittlich oft niedriger sind, kommen im Bauverlauf hohe Kosten durch diverse Grabungsarbeiten auf Dich zu. Aber dazu gleich mehr!
Der Durchschnittspreis in Österreich für einen Quadratmeter Baugrund lag Ende 2018 genau bei 275, 18 Euro – 2020 schon bei 328,79. Wie das 2020 konkret in den einzelnen Bundesländern aussieht, siehst Du in der Grafik!
Welche Kosten fallen für den Hausbau selbst an?
Das kommt vor allem auf die Bauweise an und ob das Grundstück erschlossen ist. Das heißt, ob der Baugrund an das Strom-, Wasser-, Kanal-, Gas-, und Telefonnetz angebunden ist. Denn, wenn dafür erst Grabungsarbeiten durchgeführt werden müssen, erwarten Dich nach wenigen Metern gleich Kosten im fünfstelligen Bereich.
Die Kosten hängen in weiterer Folge selbstverständlich auch davon ab, wie Du Dein Traumhaus planst! Große Badezimmer, Balkone und Wintergärten gehören beispielsweise zu den teuersten Räumen beim Hausbau. Hier kannst Du also im Umkehrschluss gut ein wenig Geld sparen.
Achtung: Wo Du jedoch nie sparen solltest, ist an der Bausubstanz! Für einen soliden Vollwärmeschutz und Verputz solltest Du bis zu 100 Euro pro Quadratmeter einplanen. Denn Mauern aus minderwertigen Materialien, billiges Dämm-Material oder fehlende Drainagen werden sich früh rächen. Im schlimmsten Fall können sie sogar dazu führen, dass das Haus für Dich und Deine Familie unbewohnbar wird!
Um das zu vermeiden, führt kein Weg daran vorbei, sich gut zu überlegen, welche Baufirma man engagiert und ob man einen Architekten beauftragten soll (Tipp: auf jeden Fall!). Darüber hinaus solltest Du Dir gut überlegen, selbst Hand anzulegen – mit Erfahrung und Ausbildung kein Problem. Allen anderen würden wir allerdings raten, sich und ihre Fähigkeiten nicht zu überschätzen!
Welche jährlichen Erhaltungskosten kommen auf Dich zu?
Als Besitzer eines eigenen Hauses bezahlst Du zwar keine Miete, aber dafür hast Du dennoch Jahr für Jahr mit diversen Nebenkosten für den Erhalt Deines Hauses zu rechnen. Unter anderem mit…
- der jährlichen Grundsteuer (hängt von der Grundstücksgröße ab)
- Gebühren für Kanal, Wasser, Straßenreinigung, Abfallentsorgung und Schornsteinfeger
- Betriebskosten (Heizung und Strom)
- Telefon-, Internet-, und Rundfunkgebühren
- diversen Versicherungen (Z.B. Wohngebäude- und Hausratversicherung)
- etwaigen Umbau- und Renovierungsarbeiten
Bei neu gebauten Häusern fällt der letzte Punkt natürlich erstmal weg. Nichtsdestotrotz solltest Du als Eigentümer eines Neubaus monatliche Rücklagen für Instandhaltung und Reparaturen einplanen. Beim Heizsystem lässt sich beispielsweise über diverse Förderungen Geld sparen.
Risikolebensversicherung beim Hausbau nicht vergessen!
Die oben genannten Nebenkosten sind bei einem frühzeitigen Ableben Deinerseits jedoch häufig die geringere Sorge Deiner Hinterbliebenen. Wesentlich stärker fallen in der Regel die Tilgungs- und Zinsraten aus einem Baukredit ins Gewicht. Damit Du Deine Liebsten weder mit einem Baukredit noch mit den monatlich fälligen Belastungen allein lässt, ist es unverzichtbar, eine Ablebensversicherung beim Hausbau abzuschließen!
So gewährt Dir die Bank Deinen Baukredit und Du sicherst Deine Familie mit einem finanziellen Schutzpolster ab. Darüber hinaus solltest Du Dir auch überlegen, …
- eine Berufsunfähigkeitsversicherung,
- eine Bauleistungs- und Feuerrohbauversicherung sowie…
- eine Bauherren-Haftpflichtversicherung abzuschließen!
Wieder gilt: Vergleiche verschiedene Angebote, denn so kannst Du ebenfalls ein paar Euros sparen!
Übrigens: Wenn Du bereits eine Ablebensversicherung hast, solltest Du Dich bei Deinem Versicherer darüber informieren, ob Deine Polizze über eine Nachversicherungsgarantie verfügt. Sie ermöglicht es dir, deine Versicherungssumme im Nachhinein anzupassen und so im Falle eines Hausbaus besser finanziell vorzusorgen.
Berechne Dir direkt hier Dein Angebot:
Wie gehst Du beim Hausbau am besten vor?
Hier kannst Du erfahren, welche ganz grundlegenden Probleme im Laufe des Hausbaus auf Dich zukommen können und worauf Du unbedingt achten solltest.
Grundstück und Lage prüfen
Hier steht und fällt das Projekt Traumhaus im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wenn der Baugrund nichts taugt, wird aus Deinem Bauprojekt nichts. Im Idealfall lässt Du den Boden also vor dem Grundkauf von einem Gutachter prüfen. Dieser klärt, ob der Boden bebauungsfähig, der Grundwasserspiegel ungefährlich und der Boden mit irgendwelchen Altlasten oder Stoffen kontaminiert ist.
Zwar kostet eine Baugrunduntersuchung bis zu 2.500 Euro, allerdings kann Dich diese vor bösen Überraschungen bewahren! Darüber hinaus sollte die Lage des Hauses passen. Hier solltest Du insbesondere darauf achten, wo die Zufahrt liegt und wo Dein Garten – denn ein südseitig ausgerichteter Parkplatz wäre wohl verschwendeter Platz. Manchmal ist jedoch schon vorgegeben, wo Deine zukünftige Einfahrt liegen soll.
Und auch die Bäume auf Deinem zukünftigen Grundstück können unter das Baumschutzgesetz fallen und dürfen somit nicht gefällt werden. Damit Du also schon vor dem Kauf weißt, was Dein Grundstück für Dich bereithält, fragst Du am besten in der jeweiligen Gemeinde nach dem Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Hier ist alles vermerkt, von der Erschlossenheit des Grundstückes bis hin zu zukünftigen Bauprojekten in der Umgebung!
Zusammengefasst kann man sagen, dass es sich lohnt, das Grundstück zusammen mit einem Baumeister oder Architekten zu besichtigen. Denn Lage und Schnitt des Grundstücks können sich auf die Gestaltungsmöglichkeiten und Deine Ausgaben beim Hausbau auswirken. So ersparst Du Dir im besten Fall unschöne Überraschungen!
Lokale Bauordnung beachten
Hier geht es darum, Deine konkreten Wünsche in Bezug auf Größe, Garten, Fassade, usw. mit den örtlichen Bauauflagen abzugleichen.
In manchen Gegenden ist es zum Beispiel nicht erlaubt, auf beiden Seiten (Vor- und Rückseite) des Hauses einen Balkon anzubauen. Andere Gegenden wiederum verbieten, dass ein Haus mehr als ein Stockwerk hoch ist. Wieder andere sehen vor, dass sich das Haus in seiner Optik an die Nachbargebäude angleicht und beispielsweise eine Holzfassade statt einer reinen Mauerfassade hat.
Die Themen Finanzierung und Eigenkapital
Dein Eigenkapital beim Hausbau sollte nach Einschätzung der Sparkasse bei 20 bis 30 Prozent der Investitionssumme liegen. Die meisten bauen jedoch schon mit einem Eigenkapital von nur 10 Prozent. Der Grund: Die meisten jungen Häuslebauer haben schlichtweg nicht so viel Geld auf der hohen Kante. Jedoch ist unser Rat: Je mehr Eigenkapital ihr aufwenden könnt, desto besser seid ihr beim Hausbau beraten!
Außerdem solltet ihr mit zwei verschiedenen Budgets rechnen:
- eines, das ihr offen bei Preisverhandlungen nennt
- ein weiteres, das um circa 5-10 Prozent höher ausfällt
Zweiteres dient euch als Reserve für unvorhergesehene Arbeiten oder Probleme. Wenn beispielsweise Geräte von der Baustelle gestohlen werden, solltest Du, um Bauverzögerungen zu verhindern, trotz Versicherung eine gewisse Summe parat haben.
Falls ihr ein recht kleines Budget habt und dennoch ein Haus bauen wollt, könnt ihr euch auch am Markt für Fertigteilhäuser umsehen. So könnt ihr euch nämlich ein individuelles Eigenheim zusammenstellen lassen, das günstiger und schneller errichtet ist als ein klassisches, selbstgebautes Haus.
Achtung: Die Finanzierung muss auf jeden Fall sicherstellen, dass Dein Haus soweit fertig gestellt werden kann, dass Du einziehen und darin wohnen kannst. Daher lieber auf ein wenig Luxus verzichten, den kann man im Laufe der Jahre nachträglich immer noch schaffen!
Und wie bei Versicherungen empfiehlt es sich auch bei der Kreditvergabe, Angebote von mehreren Banken einzuholen. Pakete für Häuslebauer wie der klassische Bausparer erfreuen sich zu Zeiten von Niedrigzinsen nach wie vor hoher Beliebtheit.
Engagier einen Architekten!
Wenn der Baugrund geprüft ist, die Umgebung passt und die Finanzierung steht, geht die Planung erst richtig los.
Beim Hausbau ist es kaum zu schaffen, alles ohne einen Architekten unter einen Hut zu bringen. Es sei denn, Du kennst Dich im Gewerbe aus und kannst die Baustelle selbst jederzeit beaufsichtigen. Das ist nicht der Fall? Dann kommst Du nicht darum herum, jemanden vom Fach zu beauftragen.
Ein Architekt fungiert zugleich als Ziviltechniker und kann bei Bedarf Fehler von Seiten der Baufirmen aufdecken, beglaubigen und Gutachten erstellen. Er ist außerdem zu unabhängiger Beratung verpflichtet. Der Entwurf eines Architekten kostet zwar bis zu 5.000 Euro und seine Arbeit noch mehr.
Jedoch kann man mit geschickter Planung auf den ein oder anderen Quadratmeter verzichten und das spart wiederum Geld! Zur Orientierung: Beim Neubau kann man gut und gerne mit Kosten von 700 Euro bis zu 2.000 Euro pro qm2 rechnen. Wie sich diese Kosten genau ergeben, kannst Du hier nachlesen!
Plane Dein Haus langfristig
Jetzt seid ihr noch jung und habt vielleicht noch gar keine Kinder. Aber in ein paar Jahren kann und wird sich vieles verändern. Deswegen solltet ihr bei der Hausplanung in die Zukunft denken. Und hier meinen wir nicht nur Treppenlift und Co. Wenn ihr euch zum Beispiel eine Sauna oder einen Wellenbereich wünscht, es euch im Moment aber noch nicht leisten könnt, lasst die nötigen Anschlüsse trotzdem schon jetzt montieren.
Dasselbe gilt für mögliche Aus- und Umbauten im Keller oder am Dachboden. Wenn ihr hier gut plant, könnt ihr später mit wenig Geld eine zusätzliche Wohneinheit (oder was immer ihr wollt) einbauen lassen. Denn die Anschlüsse für Strom und Wasser nachträglich einbauen zu lassen, ist gleich um ein Vielfaches teurer als noch in der Bauphase. Erfahrungsgemäß gilt, je mehr Zeit und Kraft ihr in die Hausplanung steckt, desto mehr Kosten lassen sich einsparen.
Welche Förderungen gibt es beim Hausbau in Österreich?
Bei der Finanzierung können Förderungen sehr hilfreich sein, deshalb lohnt es sich, hier genau zu recherchieren. Der Bund und die Bundesländer bieten eine Vielzahl an unterschiedlichen Förderungen an, die jedoch für jedes Bundesland anders ausfallen. Hier findest Du alle Anlaufstellen für die neun Bundesländer aufgelistet:
- Burgenland: www.burgenland.at
- Kärnten: www.ktn.gv.at
- Niederösterreich: www.noe.gv.at
- Oberösterreich: www.land-oberoesterreich.gv.at
- Salzburg: www.salzburg.gv.at
- Steiermark: www.wohnbau-steiermark.at
- Tirol: www.tirol.gv.at
- Vorarlberg: www.vorarlberg.at
- Wien: www.wien.gv.at
Die Familie und Deinen Partner nicht vernachlässigen!
Und last but not least: Vergiss in der Planungs- und Bauphase nicht, Zeit mit Deiner Familie zu verbringen! Schlussendlich soll das Haus euch allen Freude bereiten und kein Konfliktherd werden. Redet viel und versucht, euch trotzdem Zeit füreinander zu nehmen und vor allem auch ab und zu etwas zu unternehmen, das nichts mit dem Thema Hausbau zu tun hat!
Livv.protect: Die Risikolebensversicherung beim Hausbau
Als Livv.protect-Kunde sind nicht nur Deine Liebsten mit einer kostengünstigen Risikolebensversicherung beim Hausbau abgesichert. Du erhältst zudem wichtige Informationen rund um das Leben selbst. Egal, ob Du einen Immobilienkredit absichern willst oder eine Wanderung planst – wir von Livv.at schauen auf Dich und stehen Dir mit Rat und Tat zur Seite!
Berechne Dir direkt hier Dein Angebot:
Bildquellen:
© Eisenhans – stock.adobe.com
© Superingo – stock.adobe.com
© nmann77 – stock.adobe.com
© Jacob Lund – stock.adobe.com
© fizkes – stock.adobe.com